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Peer Visits: Anästhesie-Netz Berlin-Brandenburg leistet Pionierarbeit

Beim Kongress der niedergelassenen Anästhesisten in Aachen (NARKA) tauschten sich die Teilnehmer eines AND-Workshops am 13.9.13 über ihre Erwartungen und Erfahrungen bezüglich Peer Visits aus. Ergebnis: Große Neugier auf den kollegialen Dialog, von dem sowohl der besuchte Arzt als auch der Visitor profitieren können, wie erste Erfahrungen aus Berlin-Brandenburg zeigen.

Peer Visits oder auch Peer Reviews sind Qualitätssicherungsmaßnahmen auf Basis eines kollegialen Dialoges: Ein geschulter Visitor besucht einen Fachkollegen und beobachtet einen Tag lang die Prozesse in seiner Einrichtung. Mithilfe eines strukturierten Handbuchs gehen Visitor und besuchter Arzt gemeinsam alle qualitätsrelevanten Parameter durch – freiwillig, vertraulich und ohne Androhung von Sanktionen.

Dr. Claudia Beltz und Dr. Matthias Jahnke vom Anästhesie-Netz Brandenburg (ANBB) haben die Ausbildung zum Visitor durchlaufen und bereits einige Test-Visits absolviert. Sie kennen beide Rollen: die des besuchten Arztes und die des besuchenden Fachkollegen. „Man ist schon ein bisschen nervös, wenn man weiß, dass einem ein Kollege auf die Finger schaut“, berichtete Jahnke. Und Beltz ergänzte: „Jeder hat in seiner Einrichtung bestimmte Handgriffe, die routiniert ablaufen und nicht mehr hinterfragt werden. Wenn ein Visitor dabei ist, reflektiert man auf einmal viel genauer, was man gerade tut – allein dieser Effekt ist sehr wertvoll.“

Im Rahmen des ANBB-Pilotprojekts wird ein Peer-Visit-Handbuch erarbeitet, das mittelfristig auch anderen Anästhesie-Netzen zur Verfügung stehen soll.

http://www.anbb.de/de/aktuelle_meldungen/Arbeitsgruppe-Peer-Reviews